Vorfeier – „Darstellung des Herrn“ * (Begegnung)

Vorfeier – „Darstellung des Herrn“ * (Begegnung)

MERHEIMER STR. 463, 50735 KÖLN

time 10:30

14. Februar 2016

Heiligung des Erstgeborenen

Zudem wurde der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes angesehen (Ex 13,2.15 EU) und ihm im Tempel übergeben („dargestellt“), wo er durch ein Geldopfer (Num 18,16 EU) auszulösen war. Die Lukas-Erzählung von der Darstellung des Herrn berichtet von dieser Erstgeburtsweihe, merkwürdigerweise aber nicht von der Auslösung, die bis heute im traditionellen Judentum praktiziert wird.

Im Zusammenhang der Darstellung Jesu kommt es zur Begegnung mit Simeon und der greisen Prophetin Hanna.

Liturgie

Hans Memling: Darstellung Christi im Tempel, um 1463

Das kirchliche Fest Darstellung des Herrn geht auf das 4. Jahrhundert zurück. Es entstand in Jerusalem als Nebenfest von Christi Geburt. Bezeugt ist es bereits im Bericht der Egeria über ihre Reise ins Heilige Land (um 400).[4] Das Festdatum war anfangs der 14. Februar (40 Tage nach dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar), ab dem 6. Jahrhundert der 2. Februar (40 Tage nach dem Hochfest der Geburt Jesu Christi am 25. Dezember). Der 25. Dezember ist nach liturgischer Zählweise als erster Tag des Vierzig-Tage-Zeitraums mitzuzählen. Mit dem Fest der Darstellung des Herrn ist in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche die Segnung von Kerzen (Kerzenweihe) und die anschließende Prozession oder Statio mit den brennenden Kerzen verbunden.

Geschichte

Stand ursprünglich die von Lukas überlieferte Geschichte von der Darstellung Jesu im Zentrum des Festes, so traten alsbald weitere Motive hinzu. Die Darstellung des Herrn, der ja nach den neutestamentlichen Weihnachtsgeschichten in Bethlehem geboren worden war, wurde zum ersten Einzug Jesu in die Davidstadt Jerusalem. Der antike Brauch, nach dem die Bewohner einer Stadt ihrem Herrscher bei seinem ersten Besuch entgegenzogen, wurde schon früh in die Festliturgie mit einbezogen. Auf dem Weg von Jerusalem nach Betlehem lag ein Kloster, das eine Frau namens Hikelia gegründet hatte. Hikelia soll die Mönche mit Kerzen ausgestattet haben, um damit Christus entgegenzugehen und anschließend mit ihm gemeinsam in die heilige Stadt zu ziehen. In dieser Legende wurzelt die im 5. Jahrhundert entstandene Lichterprozession[5], die bis heute in der römisch-katholischen Kirche einen festen Platz in der Festtagsliturgie hat und unter anderem mit der neutestamentlichen Bibelstelle (Lk 2,32 EU) begründet wird. Die örtliche Pfarrkirche wird in dieser liturgischen Inszenierung mit in die heilige Stadt Jerusalem einziehen, aus der heraus die Prozessionsteilnehmer Christus entgegenkommen und damit sein Kommen im Licht der Kerzen begleiten, die bei diesem Fest besonders geweiht werden.[6]

Im Lauf der weiteren Entwicklungen verschob sich der Schwerpunkt des Darstellungsfests von Jesus auf die Mutter Jesu. Aus dem Fest der Darstellung des Herrn wurde Mariä Reinigung und Mariä Lichtmess, was mit der Liturgiereformder 1960er Jahre wieder rückgängig gemacht wurde. Seit 1997 wird das Fest der Darstellung des Herrn auch als Tag des geweihten Lebens begangen.

Mit der Vorverlegung des Festes vom 14. auf den 2. Februar entstand eine zeitliche Nähe zum Gedenktag des hl. Blasius am 3. Februar und dem mit ihm verbundenen Sakramentale des Blasiussegens. Der Blasiussegen wird in der römisch-katholischen Kirche seit dem 16. Jahrhundert gespendet[7]. Oft wird dieser Segen auch schon am Vorabend erteilt, also am Abend des Festes der Darstellung des Herrn.

Liturgischer Kalender

Die Ostkirche * Orthodoxe Kirche nennt das Fest Hypapante (Begegnung). Sie betont den Aspekt der Begegnung des Erlösers mit den Frommen seines Volkes, die ihn erwarten. In einer Formulierung der dritten Antiphon der Festtagsliturgie[8] klingt bereits das Ostermysterium an, dessen Vorbereitungsphase, die Vorfastenzeit, schon vor dem Begegnungsfest beginnen kann.

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